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05.02.2015 19:18 Age: 9 yrs
Category: Artikel

Lass dich nicht verhärten

"angesagt" zu Hebräer 3, 15 (Die Kirche, Nr. 5, 2015)


Hebräer 3,15: Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht

…wie es in der Verbitterung geschah – heißt das ganze Zitat aus Psalm 95,7.Der Hebräerbrief zieht es heran, weil Verbitterung eine alt bekannte Bedrohung des Glaubens an Gott ist. Sie  schleicht sich auch in christliche Gemeinden ein.

Alt bekannt ist sie aus der Geschichte von der Wüstenwanderung Israels. Sie geht mit der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens los. Aber dann macht sich Enttäuschung breit. Der harte Wüstenweg ist der enttäuschende Preis der Freiheit. Das verbittert die, die Freiheit nur als Geschenk genießen wollten. Nun müssen sie von ihr unter widrigsten Umständen Gebrauch machen. Da fangen sie an zu „murren“. Da werden sie hart und verschließen sich der Stimme des Gottes der Befreiung.

Auch der Glaube an Jesus Christus ist eine Befreiungserfahrung. Er lässt uns aufbrechen in eine Welt des Friedens aller von Gott geliebten Menschen. Doch die Wüstenwinde von Menschenfeindschaft, Hass und sinnloser Zerstörungswut sind stark. Ihnen Härte entgegen zu setzen, welche die befreiende Stimme Gottes selbst mit dem Singen von Weihnachtsliedern erstickt, fordern die Demonstrationen der harten, verstockten Herzen hierzulande.

„Mensch lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit“, hat Wolf Biermann in der DDR-Zeit vielen Christinnen und Christen aus dem Herzen gesungen. Er wusste vermutlich nicht, dass er damit auf seine Weise Hebräer 3, 15 ausgelegt hat. Denen, die auf Gottes Stimme hören, aber bleiben die Herzen offen für solchen Gesang.


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